Istanbul: Erleben und geniessen!

Auch wenn die Wettervorhersage für Samstag Regen hat, freuen wir uns trotzdem am Freitagmorgen am Flughaven Zürich auf den Kurztrip nach Istanbul. Wir, das sind eine Gruppe von sieben Kollegen und Kolleginnen: Christoph, Romina, Manu, Lukas, Befi, Markus und ich. In Istanbul treffen wir noch auf die Freundin von Lukas, Rahel, welche gerade für ein Semester dort studiert.

(Man beachte: Der Fotograf fehlt 😉 )

Geplant ist Sightseeing, Ausgang und viel gutes Essen. Rahel hat bereits ein Rahmenprogramm zusammengestellt und ich konnte uns eine Wohnung für 8 Personen an sehr guter Lage sichern. An dieser Stelle sei nochmals Airbnb erwähnt: die Unterkunft wird dabei von Privatpersonen gemietet und resultiert darum auch in einer persönlicheren Beziehung was für eine Reise immer von Vorteil ist. Mittlerweile ist diese Plattform darum meine Anlaufstelle der Wahl geworden um Übernachtungen zu organisieren.

Am frühen Freitag Nachmittag treffen wir am Flughafen Atatürk Istanbul ein und beschliessen mit der Metro in die Stadt zu fahren. Dazu müssen erst mal ein paar “istanbulkart” gelöst werden, welche sogleich aufgeladen werden. Dadurch wird Metro fahren gleich viel einfacher und auch etwas günstiger. Einmal die Karte ans Lesegerät halten und so lange fahren wie man will. Das wiederholt sich jedes Mal beim Besteigen einer Metro oder eines Trams. Nach etwas mehr als einer Stunde stehen wir dann in der Strasse unserer gebuchten Unterkunft. Die Strasse ist gesäumt mit Restaurants und Bars wo man beim vorbeilaufen gleich umworben wird. Dies wird in den nächsten Tagen noch öfters vorkommen, stört nicht wirklich (man kann immer Nein sagen oder einfach vorbeilaufen) nervt aber auch mal.

Was auch gleich auffällt ist, dass man in der Türkei generell nett und sehr hilfsbereit ist: Ein Restaurantbesitzer hilft uns gleich die Unterkunft zu finden und ruft für uns sogar unseren Host an. Wenige Minuten später werden wir von Hakan begrüsst und wir stehen in unserer Wohnung für dieses Wochenende. Wir haben zwei Stockwerke mit jeweils zwei Zimmer. In der Dusche hat es zwar Schimmel an der Decke (Türkei-Standard?), die Zimmer sind jedoch sehr schön und WLAN gibt’s auch (es sind immerhin einige Informatiker in der Truppe 😉 ). Über der zweiten Wohnung befindet sich eine Dachterrasse mit Aussicht auf die Strasse. Auf der Strasse unten gleich neben dem Einfang befindet sich ein kleiner Laden. Läuft man fünf Minuten ein kleines Stück nach Norden befindet man sich bereits zwischen der Weltberühmten Hagia Sofia (Ayasofya) und der Blauen Moschee (Sultanahmet Camii).

Nach dem wir unser Gepäck abgeladen haben geht es gleich wieder raus. Wir laufen an den beiden Moscheen vorbei in eine geschäftige Strasse voller kleiner Läden und Restaurants. Dort wird erst mal gegessen. Jeder sucht sich vom Buffet aus, was er will und hat sogleich einen bis oben gehäuften Teller vor sich. Es gibt Reis, Kebab-Fleisch, Teigtaschen mit Poulet-Fleisch und noch vieles mehr. Dazu vereinzelt ein Ayran, ein türkisches Getränk aus Joghurt, Wasser und Salz.Danach schauen wir uns noch die Cisterna Basilica an. Diese Zisterne kenne ich bereits aus dem Roman “Inferno” von Dan Brown. Es ist erstaunlich wie genau die Zisterne und auch die Hagia Sofia in diesem Buch beschrieben sind.

Es ist schon bald Abend und wir nehmen das Tram Richtung Kabataş und setzten uns dort in eine Shisha-Bar. Gemütlich bei Tee und Shisha geniessen wir den Abend im von Heiztrahlern erwärmten Vorzelt. Die Nacht bricht an und wir möchten noch weiter Richtung Taksim-Platz, welcher im Jahr 2013 zu trauriger Berühmtheit gelangte als dort Demonstranten zu Tode kamen. Der Taksim-Platz ist relativ leer und wir schlendern eine angrenzende Strasse entlang, welche gesäumt ist mit Läden, Bars und Restaurants.

In Istanbul gibt es viele auf der Strasse lebende Hunde und Katzen. Sie gehören Niemandem, sind aber oft zutraulich und werden von der Bevölkerung Istanbuls weitgehend ignoriert oder höchstens als störend wahrgenommen. Eine ganz hartnäckige Katze konnten wir vor einem Bekleidungsgeschäft beobachten. Nach dem sie vom Wachmann aus dem Geschäft getragen wurde, ging es keine Minute bis sie wieder im Laden stand. Das wiederholte sich etwa sieben Mal und auch das Aussetzen vor der Geschäftstür des Nachbars oder einige Meter um die Ecke führten wieder zum gleichen Resultat, denn der Laden war offenbar das ausgewählte Zuhause dieser Katze. Wir konnten dann nur noch lachen und auch der Wachmann hatte in seiner Verzweiflung nur noch ein Grinsen übrig.

Am Samstagmorgen hat es wie angekündigt geregnet. Macht nichts, wir haben uns dann einfach die Blaue Moschee von Innen angesehen. Einige Zeit haben wir dann noch auf dem Grand Bazaar (Kapalıçarşı) verbracht. Hier kommt jeder auf seine Kosten: es gibt Schmuck, Stoff, Tee, Früchte, Gewürze, Fälschungen und noch vieles mehr. Ich decke mich vor allem mit Tee und Trockenfrüchte ein. Während der Ladenbesitzer das Gewünschte abwiegt und sorgfältig verpackt wird uns Tee gereicht. Geschäften nach Türkischer Art ist nie hektisch sondern gemütlich und man trinkt dazu Tee. Nach Istanbul gereist bin ich mit Handgepäck und einer fast leeren Tasche, welche in Zürich noch 3.2 Kg wiegt. In Istanbul bei der Heimreise wiegt sie dann 19.8 Kg. Das meiste davon ist Tee und Trockenfrüchte, etwas noch Gewürze und Baklava.

Am Abend geht es auf eine Bootsparty mit Austauschstudenten aus aller Welt. Wir fragen über WhatsApp noch unseren Gastgeber Hakan, wie lange das Taxi bis zum Hafen benötigt und steigen dann rechtzeitig ins Taxi. Wenn alle im Taxi inkl. Taxi-Fahrer laut lachen, weil dieser gerade in viel zu hohem Tempo keinen halben Meter neben einem laufendem Passanten vorbeifährt, was für ihn offensichtlich normal ist. – Just an Istanbul thing. 😀

Ich wage mal zu behaupten, dass Taxifahren in Istanbul sehr sicher ist, auch wenn es oft einfach nur nach Chaos aussieht und bei uns ein Kopfschütteln hervorrufen sollte. Aber: die wissen schon was sie machen. Überhaupt nimmt man es in der Türkei offensichtlich nicht so streng mit Regeln (oder sind es etwa nur Empfehlungen?). Da fährt man auch bei rot noch über die Ampel oder mit 80 über die Strasse wo Limit 30 steht. Auch die Fahrspur dient höchstens dazu die Strasse zu unterteilen, denn gefahren wird wo es Platz hat.

Am Morgen nach der Bootsparty müssen wir bereits packen. Wir gehen in der Strasse unten nochmals Frühstück essen und holen noch die Besichtigung der Hagia Sofia nach.

Über WhatsApp noch schnell Hakan schreiben und das Taxi für sieben Personen zum Flughafen ist organisiert. Am Abend landen wir alle wieder in Zürich. Ich bin müde, freue mich aber über das gelungene Wochenende und die mitgebrachten Leckereien.

Christoph, Romina, Manu, Lukas, Rahel, Befi und Markus – geile Truppe!

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One Reply to “Istanbul: Erleben und geniessen!”

  1. Danke viel mal beni für die tolle föteli und de cooli biitrag. s weekend mit eu isch würkli mega lässig gsi.:)

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