In der Business Class nach Bangkok

Kurz vor dem Flug von Sydney nach Bangkok wurden ein paar Leute über Lautsprecher ausgerufen, ich war auch dabei. OK, Boarding ist doch erst in ein paar Minuten denke ich mir als ich zum Gate laufe. Dort bekomme ich dann ein Business Ticket in die Hand gedrückt! Wieso? Flug ist ziemlich voll, die Boeing 777-300. Was Business Class genau bedeutet, erfuhr ich dann während dem Flug.

Nach dem ich es mir auf dem Sitz bequem gemacht und mein Handgepäck verstaut habe, suche ich mir im Entertainment System einen Film aus. Der Bildschirm ist deutlich grösser als in der Economy, genauso wie der Sitz. Während die Economy immer noch ins Flugzeug strömt, bekommen wir in der Business erst mal Champagner serviert! Vor dem Start wird dann wieder abgeräumt, damit es keine Sauerei gibt. In der Luft werden dann gleich wieder Getränke serviert, dazu eine Schale mit verschiedenen Nüssen. Nach Studium der Weinkarte habe ich mich für einen Chàteau Cissac 2005 entschieden. Übrigens all inclusive.
Irgendwann während dem Film kommt dann die Vorspeise. Für mich eine geröstete Entenbrust mit Salat. Serviert wird auf richtigen Tellern mit richtigem Besteck. Wir haben hier ja genug Platz. 😉 Fühlt sich an, als ob man in einem gehobenen Restaurant speisen würde. Wein gibt es natürlich auch wieder, diesmal Penfold’s Bin 28 Kalimna Shiraz 2008. Für den Hauptgang habe ich mich für Lamm mit Broccoli und Kartoffeln entschieden. Und zum Dessert wird mir eine Fruchtschale mit Kaffee, gefolgt von einem Opernkuchen serviert. Zum weiter Film schauen, wird dann der Sitz wieder in Richtung Liegeposition verstellt. Über die Fernbedienung lässt sich der Sitz in allen vier Teilen separat verstellen, bis er komplett zu einem Bett wird. Auch eine Massagefunktion lässt sich in allen Teilen separat und mit gewünschter Intensität einstellen.

Aber auch der Beste Flug ist mal zu Ende und ich lande nach 1 Uhr Nachts ausgeruht in BKK. Dort zur Immigration anstellen, danach Gepäck schnappen und raus in die drückende Hitze. Hat man den Limousinenservice erfolgreich abgewimmelt, kommt man zu den öffentlichen Taxis. Die fahren einem für knapp 300 Baht (CHF 10) zum Hotel.

Am Freitag bin ich dann einfach mal mit dem Skytrain, dessen Station gleich vor dem Hoteleingang liegt in irgend ein Shopping Center gefahren. Hauptsache klimatisiert und kühl!

Denn sobald man hier einen Fuss zur Zimmertür raus oder aus einem Gebäude raus setzt, wird man von heisser, stickiger Luft erdrückt. Jetzt bloss nicht zu schnell bewegen und Schatten suchen, sonst ist man sofort komplett voll geschwitzt. Die Temperatur ist etwa 34°C, der Himmel ist aber als hellgraues Nichts wahrzunehmen. Am Strassenrand mischen sich unter die Abgase dann noch die Düfte der Essensstände, mal sehr angenehm, mal eher weniger. Praktisch ist, dass ich mich auf den paar Metern zur Skytrain Station problemlos mit Essen und Getränke eindecken kann. Ein paar Fleischspiesse oder Wurst im Teig kostet immer etwa 20 – 40 Baht, also knapp einen Franken. Auch den Eiskaffee gibt es für 22 Baht, einen geeisten Thai-Tee für 35 Baht.

Das Weekend habe ich dann auf dem Chatuchak Weekend Market verbracht. Dies ist anscheinend der weltgrösste Markt dieser Art. Hier wird alles Mögliche, Unmögliche, Geschmacklose oder Ramsch, Handwerk und vor allem T-Shirts und gefälschte Uhren verkauft. Und wie überall gibt es auch hier Essen, Getränke und andere kühle Erfrischungen zum gewohnt niedrigen Preis. Die Touristen kaufen sich hier vor allem billige T-Shirts für um die 5 CHF. Die Motive sind zum Teil witzig, zum Teil geschmacklos oder einfach nur grossflächig und farbig. Dabei scheint auch fast jeder der Kleidungs-Stände eines der ungefähr drei verschiedenen Sets T-Shirts zu verkaufen. Klappt es mit dem Handeln nicht, geht man also einfach weiter zum Nächsten.

Als es mir dann am Nachmittag zu heiss wurde, musste ein Location Wechsel in kühlere Umgebung her. Also wieder auf, in eines der klimatisierten Shopping Center am Siam Platz und zwar mit dem klimatisiertem Skytrain! Das bekannteste Center unter Touristen hier ist das MBK.

Hier gibt es auf sieben Stockwerken auch wieder alles vorher schon genannte und noch etwas mehr. Die eine Hälfte beinhaltet Lokale mit Originalen, zum Teil sogar Marken Stores. Die andere Hälfte sieht aus wie ein Basar mit sehr, sehr vielen kleinen Ständen, wo man sich auch gerne mal verirrt. Hier werden vor Allem Mobiltelefone, iPhone-Hüllen und gefälschte CDs und Filme verkauft, die direkt für den Kunden gebrannt werden. Aber mal ehrlich: Wenn man Internet hat, muss man doch keinen Thai bezahlen, der einem irgendeine qualitativ minderwertige Kopie macht.

Heute habe ich dann das touristische Pflichtprogramm durchgezogen: Grand Palace, Wat Pho und die Khaosan Road. Glücklicherweise sind der Wat Pho (Tempel mit grossem, liegendem Buddha) und der Grand Palace (Noch mehr Tempel und früherer Sitz des Königs, erbaut 1782) nicht weit voneinander entfernt. Hingekommen bin ich wieder einmal mehr mit dem Skytrain und danach mit dem Boot den Chao Phraya River hinauf. Ich vertraue den hiesigen Taxifahrern einfach nicht, besonders seit ich in Dubai das eine Mal verarscht wurde. Ausserdem wollte ich auch Mal per Boot fahren. Der Fluss ist wie erwartet eher zweckmässig als schön. Das Wasser ist eine braune Suppe und oft sieht man Abfall darin schwimmen oder irgendwo am Rand angesammelt.

Die Tempel und Buddhas sind wie erwartet alle sehr farbig und mit viel Gold. Naja, nicht so mein Stil. Kann ich mich nicht so begeistern und besonders in dieser Hitze habe ich es dann bald mal gesehen. Trotzdem geht da jeder Tourist einmal hin und ich schätze Mal, wenn ich schon mal da bin und genug Zeit habe, schadet es auch nicht. 😉

Am Nachmittag geht es dann noch zur Khaosan Road. Die Hauptstadt oder das Ghetto der Backpacker wird diese kurze Strasse auch genannt.

Hier gibt es auch wieder einiges zu kaufen, nur dass hier die Strassenhändler offensiver sind und man schon sehr bestimmt ablehnen muss. Etwa 20 Mal auf den 400 Metern. Versucht wird alles, um die Farangs (=Ausländer) einzuwickeln: “Where are you from?” fragen die meisten, oder “My friend!” gefolgt vom Versuch mich am Arm zurückzuhalten…hahaha! “Lady, youg lady!” wird mir auch noch angeboten. Ich hole mir dann im 7-eleven noch was kleines zu essen und eine Dose Nescafé und mache mich wieder auf den Rückweg mit Boot und Skytrain.

Im Allgemeinen erscheint mir Bangkok aber als ziemlich sicher. Auf jedem Perron und überall in den Stationen des Skytrains stehen Sicherheitsleute in Uniform, genauso in den Einkaufzentren, den Tempeln und sogar auf dem Weekend Market. Die Thais scheinen einen Uniform Fetisch zu haben, sehen nämlich alle immer so aus wie direkt von einer Militär- oder Polizei-Parade. Man sollte aber die Umgebung natürlich etwas beobachten, vor allem im Gedränge. Am Besten keine Schwäche oder Unsicherheit zeigen, denn dies wird vor allem auch von den Händlern sofort erkannt. Und angelabert wird man auch so schon genug. Und sonst einfach ablehnen und lächeln, aber ja nicht auf die Fragen antworten, sonst ist man direkt wieder in ein Verkaufsgespräch verwickelt.

Nun habe ich noch zwei Tage und weiss eigentlich nicht mehr viel anzufangen, ausser das gute und günstige Essen zu geniessen. Ich möchte aber noch einen Muay Thai Fight im Lumphini Stadion ansehen, wenn’s klappt. Eigentlich würden in der Stadt auch zwei bis drei Tage sehr gut reichen.

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One Reply to “In der Business Class nach Bangkok”

  1. Norbert Brunner says: Reply

    Deine Berichte sind sehr interessant und spannend. Deine Fotos gefallen mir auch sehr gut. Die Geschichte der Buisness-Class würde ich noch gerne etwas ausführlicher haben.

    Herzliche Grüsse vom Widenacker 1 N. B.

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