Ankommen zum Zweiten

Nun sind vier Wochen vorbei und ein absehbares Phänomen tritt ein: Etwa die Hälft unserer Klasse zieht um. Grund für die grosse Umzugswelle ist, dass man frühestens nach vier Wochen die im Voraus gebuchte Unterkunft künden kann. Die meisten Leute ziehen hierbei mit Freunden in ein Apartment in einem der vielen Hochhäuser mitten in Surfers Paradise. Auch bei mir stand der Umzug in ein Apartment im Raum. Am Ende habe ich mich dagegen entschieden. Ich hätte mit drei anderen Schweizern in einem Apartment gelebt, was eher schlecht wäre für den Lerneffekt.

Da ich aber unbedingt bei meiner ersten Familie ausziehen wollte, habe ich mir eine neue Familie organisiert. Ich habe mich bei der Familie einfach nicht wohl gefühlt. Das Essen war zwar gut (Indisch, Thai), aber es gab jeden Abend fast das selbe und immer zwei Mal hintereinander genau das gleiche, weil vom ersten Abend immer Reste übrig blieben. Die Familie hat sich auch nicht wirklich für mich interessiert und gesprochen wurde höchstens beim Essen kurz. Zudem lässt es sich schlecht Lernen, wenn nebenbei die Kinder schreien und auf meinem Bett rumhüpfen. Die Fenster waren extrem durchlässig, so dass man jedes Auto vorbeifahren hörte und jeden Abend den Festbetrieb vom Spunten auf der anderen Strassenseite mitbekam. Zusammengefasst keine Unterkunft, wo ich drei Monate verbringen wollte.

Nun habe ich am Sonntag in der Früh in Broadbeach den Bus nach Surfers Paradise bestiegen und bin zur neuen Familie gezogen. Ich bin begeistert! Es fühlt sich an wie ein Upgrade von einem 3- in ein 5-Sterne-Hotel! Ein riesiges Bett, ein grosser Schrank, einen richtigen Pult, grosses Bad und ein supper netter Gast-Dad. Gleich nach der Ankunft, habe ich meine Tasche ausgepackt – ein gutes Zeichen! Bei der alten Familie habe ich meine Tasche nie richtig ausgepackt. Der Gast-Dad, ursprünglich ein Konditor aus Wien, nun Immobilienmakler, kocht sehr gut und das Essen ist ausgewogen. Die Gast-Mom habe ich noch nicht persönlich kennen gelernt. Mir mir lebt auch noch ein Kolumbianer dort. Ich fühle mich extrem wohl hier.

Der Schulweg hat sich von 20 min auf 15 min zu Fuss verkürtzt, ins Zentrum von Surfers sind es sogar nur noch 10 min. Statt vier, habe ich nur noch einen Bottleshop auf dem Schulweg, aber auch dies reicht volkommen aus. 😉 Nur der Weg ins Fight Gym hat sich verdoppelt, macht aber nichts. Heute werde ich noch ein Gym testen, welches direkt an meinem Schulweg liegt. Alkohol trinken und Eis essen, ohne gross Sport zu machen hat auch seine Nachteile. Dies versuche ich in Zukunft wieder etwas zum Gesünderen zu drehen.

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