Die Ostküste runter

Freitag morgen ging es los, die Reise mit dem Mietwagen nach Sydney. Meine Hostfamily war so nett, mich bis zum Autovermieter zu fahren. Ich konnte also um 9 Uhr morgens gemütlich die Reise antreten. Erste Überraschung: Mir wurde ein Toyota Camry gegeben, jedoch zum Preis des Kompaktwagens, den ich eigentlich reserviert hatte. Mehr Platz und mit Tempomat, um den ich dann doch sehr froh war.

Nun ging es als erstes auf nach Byron Bay zum berühmten Lighthouse (Leuchtturm) und dem östlichsten Punkt des australischen Festlandes. Eine knappe Stunde nach Abfahrt habe ich auch schon die Grenze von Queensland zu New South Wales überquert und das sehr schön gelegene Byron Bay erreicht. Ausser dem Leuchtturm gibt es dort auch sehr schöne Strände, die um diese Jahreszeit weniger frequentiert sind.

Das verkehrte fahren (die richtige Art ist natürlich Rechtsverkehr! 😉 ) ist keine grosse Sache. An den Linksverkehr konnte ich mich ja schon als Fussgänger ein paar Monate gewöhnen. Dass das Auto Automatik hatte war sicher auch ganz hilfreich. Das Einzige was sich etwas schwieriger gestaltet hat war tatsächlich die Spur zu halten. Man hat nun natürlich auch eine andere Position auf der Strasse, da man auf der rechten Seite des Auto sitzt. Fühlte sich etwas an, wie wenn man frisch anfängt Auto zu fahren und sich erst Mal richtig in der Spur positionieren muss. Den Scheibenwischer (ist mit dem Blinker vertauscht) habe ich nur selten erwischt, eigentlich nur im Reflex bei kurzfristigen Richtungsänderungen. 😀

Die nächste Station auf dem Weg nach Sydney war Coffs Harbour, wo ich in einem sehr netten Backpackers übernachtet habe. Viel gesehen habe ich von dem Ort nicht, da es am nächsten Morgen gleich weiter ging. Der erste Stopp am Samstag morgen war dann schon eine Stunde später in Nambucca Heads für einen Kaffee und Frühstück. Der Ort ist klein und gemütlich, da könnte man es gut ein paar Tage aushalten.

Ich wollte aber bis 9 Uhr am Sonntag morgen in Sydney sein, dann konnte ich mir nämlich einen Tag Miete sparen. Also weiter geht’s Richtung Port Macquarie. Und nicht Mal so weit vor dem Ort gab es das nächste Abenteuer. Irgendwie habe ich offensichtlich was falsch gemacht, als ich meine Route in der Navi-App gespeichert habe. Schliesslich landete ich in einer Sackgasse auf der falschen Seite der Flussmündung. Die Strasse dorthin war auch nicht wirklich eine Strasse wie wir sie kennen, sondern eine Kiess-Strasse mit Schlaglöchern ohne Ende. Ein Auto wie meines gehört eigentlich auch nicht auf solch eine Strasse und dem Vermieter habe ich das besser auch nicht erzählt. Ich musste also auf der gleichen “Strasse” wieder zurück aber diesmal ganz schmerzfrei mit 100 km/h, eine riesen Staubwolke hinter mir her ziehend. 🙂 Wenn man schnell genug fährt muss man sich um die meisten Schlaglöcher auch keine Sorgen mehr machen. Das Ganze hat mich am Ende 1 1/2 Stunden gekostet und das Auto sah aus wie Sau.

Nun also Zeit sparen, im Mc D Mittag essen und weiter nach Forster. Auch hier gab es kein Halt mehr, nur eine Durchfahrt. Der Umweg über Forster bescherte mir aber eine schöne Route entlang von Seen und Wälder. Zum Glück kam ich noch in den Regen, da musste ich mir keine Sorgen mehr um das verdreckte Auto machen. 😉

Bis ich dann am Abend in Anna Bay in meinem nächsten Backpackers ankam war es auch schon dunkel. Ich wurde dann mit dem einzigem anderen Gast, einem Australier, in einem Raum einquartiert. Hat die ganze Zeit vor sich hingeflucht und Radau gemacht, war aber im direkten Gespräch plötzlich jeweils wieder freundlich. Als er dann aber vor der Hütte angefangen hat sich sein Marihuana vorzubereiten war das Fass voll und er musste gehen. Anscheinend hatte er sein Auto auch noch voll Drogen und fuhr damit davon. Keine Ahnung, ob die beiden Gastgeber danach noch die Polizei informierten, gesprochen haben sie aber davon. Ich hatte also ziemlich Glück, dass ich mit diesem Typ nicht mein Schlafzimmer teilen musste. Ich war nun noch der einzige Backpacker dort, ist halt Winter hier.

Am Sonntagmorgen fuhr ich bereits um halb 6 weiter, es war noch dunkel. Nach etwa einer halben Stunde kam ich nach Newcastle, einer grossen Hafenstadt nördlich von Sydney. Die beleuchteten Hafenanlagen, ich glaube es waren lange Laufbänder über die Strassen, sahen atemberaubend aus. Von da waren es nur noch 2h nach Sydney. Und als ich näher kam, bot sich mir ein fantastischer Blick von der Autobahn hinab auf  das im goldenen Morgenlicht getauchte Sydney. Rechtzeitig vor 9 Uhr gab ich dann mein Auto bei Hertz in Kings Cross zurück. Kostete mich insgesamt etwas über $200. Fliegen wär günstiger gewesen, aber auch weniger spannend.

Ich habe auch bereits einen sonnigen Tag in Sydney hinter mir. Und die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist auch Top! Temperatur etwas über 15°C, in der Sonne aber schön warm.

Mehr dazu und Fotos gibt’s bald.

 

 

 

One Reply to “Die Ostküste runter”

  1. Spannender und interessanter Bericht, freue mich bereits auf die Fotos…..Mami

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